Alles wird ganz still...
Es ist der letzte Januartag und meine Schuhe klackern über gefrorenen Boden.
Der Morgen war frostig.
Dick eingepackt wusele ich auf der Koppel herum, ohne zu bemerken, dass der Himmel aufreißt und der Sonne Platz macht. Mir ist nur plötzlich so herrlich komisch zumute.
Jacke aus, Mütze ab, Kopf hoch. Und da blinzelt mich doch tatsächlich der Frühling an. Schneit herein, um für ein paar Stunden die Winterwelt zu verwandeln und wieder zu verschwinden. Die Vögel beginnen augenblicklich zu tirilieren und die Luft riecht verheißungsvoll.
Ich geselle mich zu den Pferden, um mir mit Ihnen die Sonne auf den Winterpelz scheinen zu lassen. Unter uns der gefrorene Boden, auf unserer Haut – wie ein Versprechen - die erste wärmende Sonne. Alles wird ganz still, alles wird ganz richtig.
Neulich, da hatte ich wohl zu laut getönt, als ich prahlte, dass wir diesen Winter ganz wunderbar gesund waren. Da kam Ratzfatz der Berliner Wintervirus aus seinem Versteck gefahren und hat uns Einen nach dem Anderen flachgelegt. Jetzt sehen wir garnicht mehr so rosig aus, hüsteln und schnüpfeln und ich frage mich wie blass man eigentlich noch werden kann.
Und genau da überollt mich ein sanfter Frühlingshauch, streichelt mir Gesicht und Seele und schon schmilzt die erste Winterschicht.
Stella Maris