Du sprunghafter Frühlingsboote

März Klosterfelde

 „Du sprunghafter Frühlingsboote“

 

Vor ein paar Tagen brach der Frühling aus.

Alle ließen ihre Pelze fallen, atmeten mit jeder Pore die Sonnenstrahlen. Es tauten die Eisklumpen in der Regentonne und die Winterklumpen in der Brust.

Die Bienen kamen plötzlich sonstwoher und eine berüsselte mein blaues Hemd in der Hoffnung, ich sei ein appetitliches Blümchen.

Die Erdlust schwoll in uns an, wir formten Beete und hackten Erde aus dem noch halbgefrorenen Misthaufen. Wir taumelten im Rausch mit den Tieren und den Bäumen, alles begann sich zu regen.

Ach du sprunghafter Frühlingsboote!

Herrlich warst du - aber nicht ganz geheuer.

Und nun ein paar Tage später, zischelt uns wieder ein kalter Wind um die Ohren, man hat sich die Pelze wieder angelegt, die Hände tief in den Taschen.

Doch lang – oh lang nun ist`s nicht mehr und aus den Wiesen könnte man den Frühling säuseln hören, wenn nur der kalte Wind nicht so vorlaut wäre.

 

Aber morgens – im Morgengrauen – wenn mein Geist schon vor meinen Augen erwacht, da spanne ich weit meine Lauscher auf und dann höre ich den Gesang der Vögel, so innbrünstig, so vielstimmung – mein Lieblingskonzert. Ob es nun kalt ist oder warm, JETZT ist ihre Zeit, die Zeit der singenden Vögel. Vor lauter Warten, sollten wir sie nicht verpassen!

 

Maria Moos